LICHT À LA CARTE

STIMMUNGSVOLLE INSZENIERUNG IM WECHSEL DER JAHRESZEITEN FÜR JOHANN LAFERS GOURMETRESTAURANT „LE VAL D’OR“

In der 1000 Jahre alten „Stromburg“ im Hunsrück führt Spitzenkoch Johann Lafer das exklusive Restaurant „Le Val d’Or“. Im Zuge eines neuen Jahreszeiten-Konzepts wurde eine Lichtplanung entwickelt, die den vierteljährlichen Wechsel durch Lichtpartituren und videografische Projektionen optisch unterstützt.

ILLUMINATION FÜR FEINE SPEISEN

Im Restaurant „Le Val d’Or“ heißt Johann Lafer Liebhaber der gehobenen Küche willkommen. Der gebürtige Steirer legt Wert auf regionale und saisonale Produkte und verfolgt diesen Ansatz ganzheitlich. Gäste erfahren dies auf kulinarische Art und genießen die Gerichte in einer Umgebung, die sich gestalterisch an den Farben von Frühling, Sommer, Herbst und Winter orientiert. Die Beleuchtung übernimmt dabei die Aufgabe, durch farbdynamische Lichtszenarien eine atmosphärische Kulisse zu schaffen, die das Geschmackserlebnis visuell begleitet.

SPOT AN PER PLUG & PLAY

Die perfekte Ausleuchtung und farbgetreue Wiedergabe der Gerichte und Getränke übernehmen ausrichtbare Deckenstrahler. Sie entstanden als Sonderleuchte und sorgen für eine flexible Beleuchtung des Raumes und der Tische mit Weißlicht. Über Miniatursteckdosen in der Decke lassen sich die dimm- und steuerbaren LED-Einsteckstrahler nach Bedarf installieren. Die Anschlüsse werden durch magnetische Aluminiumkappen verdeckt, die der Deckenfarbe angepasst sind.

SAISONALE FARBSPIELE

Die farbdynamische Beleuchtung funktioniert mit LED-Technik über Vouten, Wand- und Vitrinenleuchten. Entsprechend der Jahreszeit werden Decken- und Wandflächen des Restaurants farbig gestaltet. Sowohl die Wand- als auch die 1 cm schmalen Glasvitrinenleuchten sind Sonderentwürfe.

LICHT WECKT ASSOZIATIONEN

Projektionen auf den Deckenflächen ergänzen die Lichtplanung. Sie sind abends aktiviert und werden über Beamer in den Glasvitrinen generiert. Farben und Motive stellen symbolhaft die Jahreszeiten dar: den Frühling in Hellgrün, Rosa und Weiß, den Sommer in Rot, Schwarz und Weiß, den Herbst in Rostrot, Grün und Braun und den Winter in Silber, Schwarz und Weiß.

SANFTER ÜBERGANG

Die Lichtszenarien bilden ein Tages- und Nachtmilieu ab, der Wechsel geschieht langsam und wird nur unbewusst wahrgenommen. Das Weißlicht zeigt bei den Wandleuchten tags ein kühleres Licht mit 5000 K, abends wärmere 2200 K. Über eine spezielle APP sind die vier festgelegten Lichtpartituren der Jahreszeiten und Musik abrufbar, weißes und farbiges Licht lassen sich in der Helligkeit einstellen.

Fotos: Oliver & Tobias Link

EINKAUFEN ALS EVENT

Lichtinstallationen für die ECE-Shoppingcenter „Europa Galerie“ in Saarbrücken und „Nova Eventis“ in Leipzig

Für beide Einkaufsgalerien lautete die Zielsetzung, die Aufenthaltsqualität durch szenografisches Licht zu steigern. Eine energieeffiziente und anregende Beleuchtung, die die Besuchsdauer verlängert und somit für höhere Umsätze sorgt.

Europa Galerie

Die ECE eröffnete das Shoppingcenter im Oktober 2010. Das Kunstlichtkonzept sollte die neue Galerie mit dem Altbestand, der denkmalgeschützten Gebäude der Bergwerksdirektion, harmonisch zusammenführen. Lichtfugen im Boden und Vouten an der Decke setzen beide Komplexe voneinander ab und schaffen eine Verbindung zwischen Alt und Neu.

Magischer Anziehungspunkt

Die Verkaufsfläche von 25.000 qm erfährt eine Rhythmisierung durch breit und eng strahlende Leuchten, die die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich lenken. Milieuleuchten in Form von Downlights liefern Farbtemperaturen von 3000 bis 4200 K und unterstützen je nach Tageszeit die Adaption zwischen drinnen und draußen. Dort, wo Tageslicht fehlt, erhellen großflächige Lichtdecken diese Bereiche. Als Highlight sticht die beleuchtete Altfassade hervor: geframte Gobo-Projektionen leuchten sie gleichmäßig aus. Diese Sonderanfertigung bewährte sich bereits bei Nova Eventis.

Nova Eventis

Nach einem Umbau feierte die Event-Mall ihre Neueröffnung im September 2006, als Erlebniswelt mit einer Verkaufsfläche von 76.000 qm. Das Lichtkonzept sollte diesen Ansatz visuell transportieren. Für den zweigeschossigen Einkaufsbereich lautete das Thema „vier Jahreszeiten“. Im Wechsel tauchen Farbpartituren auf, eingespielt über Lichtvouten, farbdynamische Decken und vier leuchtende Pylone.

Unbekannte Dimensionen

Der Haupteingang verläuft durch das vorgelagerte Parkhaus, durch die Installation „The Living Seas“. Eine raumfüllende Bogenskulptur empfängt die Besucher mit interaktiven Licht- und Klanginstallationen und stimmt sie auf den Konsumtempel ein. Diese Inszenierung erhielt die Auszeichnung „Prädikat herausragend“ in der DP3D-Preisverleihung 2006 und wurde für den Bundesdesignpreis 2007 nominiert. Im Fokus des Lichtkonzepts stand die Außengestaltung. Geframte Projektionen heben die Fassade hervor, das Wasserbecken fungiert als interaktive Bühne und ein Leuchtball nimmt das Wasserthema spielerisch wieder auf. Laut ECE spart der Einsatz modernster Leuchtmittel-Technik, der in den Projekten häufig über Sonderleuchten realisiert wurde, in den neuen Häusern rund 20% der Energiekosten ein.

Fotos: ECE Europagalerie Saarbrücken, Tom Gundelwein, Oliver & Tobias Link

MAGISCHES LICHTSPIEL IM GEWÖLBE

Eine multimediale Lichtinstallation für den Ratskeller in Saarbrücken

Der Ratskeller im Herzen Saarbrückens ist geprägt von seinem außergewöhnlichen, über hundertjährigen Ambiente: ein markanter Gewölbekeller aus Natursteinmauerwerk gibt dem Restaurant eine rustikale und zugleich behagliche Atmosphäre. Die Räumlichkeiten sind für unterschiedliche Nutzungen ausgelegt, Gäste können Wein an der Bar oder regionale Spezialitäten im bestuhlten Bereich genießen. Der Ratskeller steht auch für Events und Feierlichkeiten zur Verfügung. 

ERLEBNISWELT AUS FARBEN

Die Lichtplanung musste hier zwei wesentliche Anforderungen erfüllen: mit einem niedrigen Budget eine effektvolle Beleuchtung zu realisieren, die auch den Auflagen des Denkmalschutzes gerecht werden sollte. Aus der Standardleuchte eines Herstellers wurde eine projektspezifische Sonderleuchte entwickelt. In einem kleineren Format entsprach sie der erlaubten Größe, die ursprünglich vorgesehenen Energiesparlampen wurden durch High Power-LEDs ersetzt. Diese Leuchten befinden sich an den Unterzügen. Sie arbeiten mit jeweils drei Abstrahlwinkeln, um die Bögen exakt nachzuzeichnen. Der farbdynamische Wechsel taucht die Architektur in immer wieder neues Licht.

MODERNE FRESKEN AUS LICHT

Auch die Gewölbedecke ist in die Gestaltung mit einbezogen. Zwölf DLP-Beamer projizieren unterschiedliche Motive auf die Fläche, die je nach Jahreszeit und Anlass wechseln können, vom flackernden Kaminfeuer bis hin zu typischer Weihnachtsdekoration. Projektionen tauchen als freigestellte Einzelbilder auf oder in Form von flächendeckenden Strukturen, die sich zu einem zusammenhängenden Deckenbild fügen.

UNSICHTBARE TECHNIK

Die DLP-Beamer bieten einen sehr guten Kontrast, unterstützt durch die niedrige Projektionsdistanz. Die aufwändigste Komponente betraf die Steuerung. Sie funktioniert über ein e:cue Steuerungssystem, der für die Projektionen benötigte Video-Content ist darin hinterlegt und läuft automatisiert ab. Fester Bestandteil des abendlichen Programms ist die "Ratskellerstunde", eine für diesen traditionellen Ort komponierte Lichtpartitur, die sich über Jahre etabliert hat. Dank professioneller Planung war für den Ratskeller eine Lichtlösung möglich, die von ihrer individuellen Gestaltung lebt und dabei kostengünstig bleibt, auch im laufenden Betrieb.

Fotos: Oliver & Tobias Link