ZUKUNFTSWEISENDES LICHT

Dynamische Lichtplanung als Kommunikationskonzept für G Data

G Data Software AG aus Bochum stellt seit 30 Jahren Virenschutz-Software her. Die Beleuchtung für Empfang, Cafeteria und Eventhalle basiert auf einer intelligenten Netzstruktur, die den Kern des Unternehmens widerspiegelt.

LICHT SCHAFFT IDENTITÄT

Der Sitz von G Data befindet sich auf einem alten Industriegelände, zentrale Anlaufstelle des Hauptgebäudes ist der Empfang mit Tresen. Die Basis der Firma beruht auf der Entwicklung von IT-Sicherheitssystemen, dies war der Ausgangspunkt für den gestalterischen Ansatz einer funktionalen und repräsentativen Lichtlösung.

PULSIERENDE VERBINDUNG

Bei Auftragsvergabe zur Erarbeitung eines Beleuchtungskonzepts waren die Decken kompakt mit Schallschutzmaßnahmen verkleidet. Sie wurden durch eine neue Ebene ersetzt, die sich als offenes, aus einzelnen Zellen miteinander verbundenes Gitter darstellt. Ein abstraktes World Wide Web, das ein komplexes Allgemeinlicht und animierende Lichtszenarien abbildet.

LICHT ALS LEITFUNKTION

Die weiße Netzstruktur in der Empfangshalle beschreibt eine prägnante Architektur aus maßgefertigten Gipskarton-Formteilen. Sie liefern zwei elementare Beleuchtungskomponenten: indirektes und direktes Licht. Die abgerundeten Waben dienen als Lichtvouten, sie sorgen für den Indirekt-Anteil durch eingebaute RGB-LED-Zeilen und sind variabel in der Farbtemperatur. In den geradlinigen Achsen verläuft ein 4 cm schmaler Lichtkanal, über den das direkte Licht mit zwei Abstrahlwinkeln generiert wird. Hier kommen hocheffiziente Tunable White LED-Leuchten zum Einsatz, die in der Farbtemperatur steuerbar sind. Strahlenförmige Lichtlinien verlaufen zusätzlich entlang des Bodens in Richtung Tresen.

VISUELLES STATEMENT

Die dreidimensionale Deckenskulptur führt sich vom Empfangsbereich zur Cafeteria abgewandelt fort, in Form von abgetreppten Holzfacetten. Das Gefüge erscheint schwebend-leicht und besitzt eine wohnliche Ausstrahlung, schlanke Pendelleuchten setzen punktuell Lichtakzente und unterbrechen bewusst die verzweigte Struktur.

DER MENSCH IM MITTELPUNKT

Die nutzerfreundliche Steuerung sieht vier Lichtszenarien vor: eine Tageslichtszene, die Informationen über einen Außensensor erhält und in den Innenraum überträgt; zwei farbdynamische Partyszenen, die gesättigte Farben im warmen oder kühleren Bereich nutzen sowie ein Arbeitslicht für Reinigungs- und Serviceaufgaben. Das Lichtsystem arbeitet biodynamisch, in dem es sich am Tageslicht orientiert und den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen nach Aspekten des Human Centric Lighting (HCL) unterstützt.

MULTIFUNKTIONALER EINSATZ

Kubische Außenleuchten kommen in der Eventhalle zum Einsatz. Sie unterstreichen die sachliche Industriearchitektur, sind separat zu dimmen und in der Farbtemperatur regulierbar. Allgemeinbeleuchtung für Schulungen und Vorträge sowie farbdynamische Lichtszenen beleben den Raum nach Bedarf.

Fotos: Tom Gundelwein

LICHT À LA CARTE

STIMMUNGSVOLLE INSZENIERUNG IM WECHSEL DER JAHRESZEITEN FÜR JOHANN LAFERS GOURMETRESTAURANT „LE VAL D’OR“

In der 1000 Jahre alten „Stromburg“ im Hunsrück führt Spitzenkoch Johann Lafer das exklusive Restaurant „Le Val d’Or“. Im Zuge eines neuen Jahreszeiten-Konzepts wurde eine Lichtplanung entwickelt, die den vierteljährlichen Wechsel durch Lichtpartituren und videografische Projektionen optisch unterstützt.

ILLUMINATION FÜR FEINE SPEISEN

Im Restaurant „Le Val d’Or“ heißt Johann Lafer Liebhaber der gehobenen Küche willkommen. Der gebürtige Steirer legt Wert auf regionale und saisonale Produkte und verfolgt diesen Ansatz ganzheitlich. Gäste erfahren dies auf kulinarische Art und genießen die Gerichte in einer Umgebung, die sich gestalterisch an den Farben von Frühling, Sommer, Herbst und Winter orientiert. Die Beleuchtung übernimmt dabei die Aufgabe, durch farbdynamische Lichtszenarien eine atmosphärische Kulisse zu schaffen, die das Geschmackserlebnis visuell begleitet.

SPOT AN PER PLUG & PLAY

Die perfekte Ausleuchtung und farbgetreue Wiedergabe der Gerichte und Getränke übernehmen ausrichtbare Deckenstrahler. Sie entstanden als Sonderleuchte und sorgen für eine flexible Beleuchtung des Raumes und der Tische mit Weißlicht. Über Miniatursteckdosen in der Decke lassen sich die dimm- und steuerbaren LED-Einsteckstrahler nach Bedarf installieren. Die Anschlüsse werden durch magnetische Aluminiumkappen verdeckt, die der Deckenfarbe angepasst sind.

SAISONALE FARBSPIELE

Die farbdynamische Beleuchtung funktioniert mit LED-Technik über Vouten, Wand- und Vitrinenleuchten. Entsprechend der Jahreszeit werden Decken- und Wandflächen des Restaurants farbig gestaltet. Sowohl die Wand- als auch die 1 cm schmalen Glasvitrinenleuchten sind Sonderentwürfe.

LICHT WECKT ASSOZIATIONEN

Projektionen auf den Deckenflächen ergänzen die Lichtplanung. Sie sind abends aktiviert und werden über Beamer in den Glasvitrinen generiert. Farben und Motive stellen symbolhaft die Jahreszeiten dar: den Frühling in Hellgrün, Rosa und Weiß, den Sommer in Rot, Schwarz und Weiß, den Herbst in Rostrot, Grün und Braun und den Winter in Silber, Schwarz und Weiß.

SANFTER ÜBERGANG

Die Lichtszenarien bilden ein Tages- und Nachtmilieu ab, der Wechsel geschieht langsam und wird nur unbewusst wahrgenommen. Das Weißlicht zeigt bei den Wandleuchten tags ein kühleres Licht mit 5000 K, abends wärmere 2200 K. Über eine spezielle APP sind die vier festgelegten Lichtpartituren der Jahreszeiten und Musik abrufbar, weißes und farbiges Licht lassen sich in der Helligkeit einstellen.

Fotos: Oliver & Tobias Link

MAGISCHES LICHTSPIEL IM GEWÖLBE

Eine multimediale Lichtinstallation für den Ratskeller in Saarbrücken

Der Ratskeller im Herzen Saarbrückens ist geprägt von seinem außergewöhnlichen, über hundertjährigen Ambiente: ein markanter Gewölbekeller aus Natursteinmauerwerk gibt dem Restaurant eine rustikale und zugleich behagliche Atmosphäre. Die Räumlichkeiten sind für unterschiedliche Nutzungen ausgelegt, Gäste können Wein an der Bar oder regionale Spezialitäten im bestuhlten Bereich genießen. Der Ratskeller steht auch für Events und Feierlichkeiten zur Verfügung. 

ERLEBNISWELT AUS FARBEN

Die Lichtplanung musste hier zwei wesentliche Anforderungen erfüllen: mit einem niedrigen Budget eine effektvolle Beleuchtung zu realisieren, die auch den Auflagen des Denkmalschutzes gerecht werden sollte. Aus der Standardleuchte eines Herstellers wurde eine projektspezifische Sonderleuchte entwickelt. In einem kleineren Format entsprach sie der erlaubten Größe, die ursprünglich vorgesehenen Energiesparlampen wurden durch High Power-LEDs ersetzt. Diese Leuchten befinden sich an den Unterzügen. Sie arbeiten mit jeweils drei Abstrahlwinkeln, um die Bögen exakt nachzuzeichnen. Der farbdynamische Wechsel taucht die Architektur in immer wieder neues Licht.

MODERNE FRESKEN AUS LICHT

Auch die Gewölbedecke ist in die Gestaltung mit einbezogen. Zwölf DLP-Beamer projizieren unterschiedliche Motive auf die Fläche, die je nach Jahreszeit und Anlass wechseln können, vom flackernden Kaminfeuer bis hin zu typischer Weihnachtsdekoration. Projektionen tauchen als freigestellte Einzelbilder auf oder in Form von flächendeckenden Strukturen, die sich zu einem zusammenhängenden Deckenbild fügen.

UNSICHTBARE TECHNIK

Die DLP-Beamer bieten einen sehr guten Kontrast, unterstützt durch die niedrige Projektionsdistanz. Die aufwändigste Komponente betraf die Steuerung. Sie funktioniert über ein e:cue Steuerungssystem, der für die Projektionen benötigte Video-Content ist darin hinterlegt und läuft automatisiert ab. Fester Bestandteil des abendlichen Programms ist die "Ratskellerstunde", eine für diesen traditionellen Ort komponierte Lichtpartitur, die sich über Jahre etabliert hat. Dank professioneller Planung war für den Ratskeller eine Lichtlösung möglich, die von ihrer individuellen Gestaltung lebt und dabei kostengünstig bleibt, auch im laufenden Betrieb.

Fotos: Oliver & Tobias Link